GRUPPENANALYTISCHE BASISQUALIFIKATION

 

In der zertifizierten zweijährigen Weiterbildung erwerben Teilnehmer*innen grundlegende Kenntnisse über die Interaktionen und Dynamiken in Gruppen. Seminare im Kleingruppensetting vermitteln praxisnah und gestützt auf Kasuistiken von Dozent*innen und Teilnehmer*innen Konzepte, Methoden und Haltungen in der Gruppenanalyse sowie gruppenanalytische Perspektiven auf Entwicklungspsychologie und Krankheitslehre. Auf diese Weise werden theoretische und kasuistische Grundlagen für das Verstehen von Gruppenprozessen gelegt. Darüber hinaus ist ein kontinuierlicher Selbsterfahrungsprozess über mindestens zwei Jahre in einer fortlaufenden slow-open-Gruppe wesentlicher Bestandteil der Weiterbildung. Dieser Prozess ermöglicht den Gruppenmitgliedern, die Beziehung zu sich selbst und zu anderen zu vertiefen sowie ein durch die eigene Erfahrung getragenes Verständnis für das Geschehen in Gruppen zu gewinnen.

Einen Überblick über das Theorie-Programm der Basisqualifikation erhalten Sie hier (BQ-Curriculum).

Theorie, Kasuistik und Selbsterfahrung befähigen dazu, Interaktions- und Kommunikationsdynamiken in Gruppen aus gruppenanalytischer Perspektive wahrzunehmen und tiefer zu verstehen. Damit verbunden ist ein fundierter Blick für die Bedeutung des Settings sowie des institutionellen und gesellschaftlichen Kontextes für die Interaktion, Kommunikation und Beziehungen in einer Gruppe.

Diese Kombination aus Wissen und Erfahrung verfeinert die Wahrnehmung ebenso wie die Haltung in Gruppen und hat unmittelbar Einfluss auf die Kompetenz der Leitung von Gruppen in verschiedenen Berufsfeldern. So können beispielsweise Lehrer*innen, Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen die mitunter affektiv aufgeladene, konflikthafte und potenziell destruktive Dynamik in ihren Gruppen besser verstehen und mit gruppenanalytisch orientierten Interventionen zu förderlichen Entwicklungen beitragen. Darüber hinaus erwerben approbierte Ärzt*innen, Psycholog*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen mit der gruppenanalytischen Basisqualifikation (und der supervidierten Leitung einer eigenen Lehrgruppe) die Voraussetzungen für die Zulassung durch die Kassenärztlichen Vereinigungen, Gruppenpsychotherapie mit den Krankenkassen abzurechnen.

Theorie und Selbsterfahrung finden in Wochenendblöcken von Freitag bis Sonntag zu je 10 Doppelstunden (à 90 Minuten) statt. Der zertifizierte Abschluss der „gruppenanalytischen Basisqualifikation“ umfasst 100 Sitzungen (à 90 Minuten) gruppenanalytische Selbsterfahrung und insgesamt 50 Sitzungen (à 90 Minuten) Theorie und Kasuistik sowie zwei mal drei Sitzungen Großgruppe. Eine Kleingruppen-Sitzung kostet 36 €. Die gesamten Kosten der Weiterbildung finden Sie hier. (Kosten).

Selbsterfahrung und Theorie finden an unterschiedlichen Wochenenden statt. Sie können Ihre Teilnahme in der Selbsterfahrungsgruppe und Theorie gleichzeitig oder zeitversetzt beginnen. Sie können auch ausschließlich in eine Selbsterfahrungsgruppe gehen oder nur die Theorie besuchen.

Aufbauend auf der Basisqualifikation können Sie zwei Weiterbildungsgänge mit qualifizierendem Abschluss an unserem Institut absolvieren: Den gruppenanalytischen Aufbaukurs mit dem Abschluss Gruppenanalytiker*in IGA Heidelberg und den Kurs Gruppenanalytische Supervision und Organisationsberatung mit Abschluss, der auch schon während der noch laufenden Basisqualifikation begonnen werden kann.
(Struktur der Weiterbildung)

Zulassungsvoraussetzungen sind Berufserfahrung und (intendierte) Arbeit mit Gruppen. Vor Ihrer Zulassung zur Weiterbildung bitten wir Sie, an einem Einzel- und einem Gruppeninterview teilzunehmen. Genaue Informationen zum Anmelde- und Bewerbungsablauf finden Sie hier (Anmeldung).